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Leaking Switzerland – 8 Millionen sind erst der Anfang

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  1. Hacking Switzerland: Dataleaks
  2. Alles über Schweizer Passwörter
  3. Die Schweiz in der Anti Public Combo List
  4. Leaking Switzerland – 8 Millionen sind erst der Anfang

Seit über einem Jahr sammelt und analysiert SwissLeak.ch nun geleakte Schweizer Accounts. Nach über 8  Millionen geleakten Schweizer Accounts ist es Zeit für einen kurzen Rückblick.

Am Anfang stand Dropbox

Begonnen hat SwissLeak mit den Datensätzen aus dem Dropbox-Leak. Mittlerweile sind Datensätze von mehr über 3000 Leaks in SwissLeak enthalten; Als Anmerkung – es werden nur solche gelistet, die auch Schweizer Accounts enthalten bzw. auf Schweizer Benutzer zurückgeführt werden können.

Effektiv sind es also wesentlich mehr – oder in Zahlen ausgedrückt; mehrere Milliarden von durchsuchten Datensätzen. Und es werden nicht weniger.

Im Gegenteil: Waren es anfangs vor allem geleakte Services aus den USA oder Asien, geraten vermehrt auch Services aus der DACH – Region ins Fadenkreuz.

SwissLeak hat mittlerweile neben den grossen und bekannten Datenleaks auch viele kleine, lokale aber nicht minder gefährliche Datensätze im Repertoire.

SwissLeak History

Anzahl und Zeitlicher Verlauf der importierten Accounts / Quellen. (Live-Grafik: swissleak.ch/history)

Die Kernidee

Wir haben SwissLeak mit der Idee aufgeschaltet, um zu zeigen dass Datenleaks auch die Schweiz in starkem Masse betreffen. Mit Absicht haben wir nur Organisationen von breitem, öffentlichem Interesse publiziert – wenn gleich private und KMUs im gleichen Massen betroffen sind.

Durch die Konzentration auf „nur ein Land“ (und erst noch ein verhältnismässig kleines) hat SwissLeak maximale Tiefe und Genauigkeit. Wo andere Millionen von Datensätzen einfach importieren, kann sich SwissLeak erlauben fehlerhafte oder unvollständige Leaks zu korrigieren und mit Metadaten anzureichern.

Ein weiterer Grund für die Realisation von SwissLeak ist das, was der Bund generell als Versorgungssicherheit bezeichnet. Wir bunkern Material, Öl, Waffen und Lebensmittel – Daten verteilen wir aber grosszügig in der ganzen Welt. Was dabei zu denken gibt ist nicht etwa das Auslagern von Daten sondern vielmehr unser Umgang mit dem Bereich IT.

Wir sind versucht insbesondere im Sicherheitsbereich nur noch auf Inputs von anderen Ländern zu reagieren – was und wie viel uns dabei mitgeteilt wird bleibt im Ungewissen. Dass solche Ideen keine Utopie sind und diese Inputs tatsächlich manipuliert werden zeigen diverse Vorkommnisse der jüngsten Verhangenheit (z.B: „WannaCry„).

Wenn wir uns also schon selbst als „digitales Land“ feiern sollten wir uns auch mit der Kehrseite der Medaille befassen – denn die hat es in sich…

Ein tieferes Verständnis von Datenleaks

Ein Datenleak ist nicht einfach ein Passwort und eine Emailadresse, welches durch Zufall ins Netz gelangt.

In der Summe sind sie ein Abbild des digitalen Lebens eines jeden einzelnen. Man kann dadurch nicht nur bestehende Interessen, Vorlieben und Schwächen eines Benutzer erkennen sondern auch zukünftige Verhalten erahnen.

Viele Benutzer können oder wollen die kurz-, mittel- und langfristigen Konsequenzen eines Datenleaks aber nicht verstehen – mitunter ein Grund, dass viele Schweizer Benutzer / Passwortkombinationen auch nach einem bzw. mehreren Leaks immer noch Gültigkeit haben.

Auf Organisationsebene scheint der Wille, die Datensicherheit zu erhöhen bzw. das Benutzerverhalten zu korrigieren nur in der IT- oder PR – Abteilung vorhanden zu sein. Der bereits im Artikel Hacking Switzerland: Dataleaks erwähnte Grundsatz  „Dementieren, Entschärfen, Vergessen“ findet auch hier rege Anwendung.

SwissLeak verhindert das nicht bzw. drängt weder die Organisation noch den Benutzer dazu, entsprechende Massnahmen zu treffen und entfernt den öffentlich zugänglichen Eintrag unkompliziert und ohne grosse Formalitäten. Da dieses Entfernen aber einer Kenntnisnahme gleichkommt, behält sich SwissLeak natürlich vor, in einem Ernstfall die entsprechenden Stellen auch nachträglich zu informieren.

Medien und Berichterstattung

Gerade in letzter Zeit gibt es vermehrt Medienmitteilungen, Zeitungsberichte und Onlinereportagen die über Datenleaks und die Schweiz berichten.

Praktisch alle Artikel sind relativ flach, schüren Ängste und sind in erster Linie purer Populismus.

Die Aussagekraft entsprechender Artikel tendiert gegen Null – wenn überhaupt werden alte und oftmals auch halbwahre Behauptungen aufgestellt bzw. einfach „nachgeplappert“.

Dazu auch ein Beispiel: SwissLeak.ch hatte im Jahr 2017 eine Anfrage eines grösseren Schweizer Medienhauses, welche mit folgender Einleitung begann:  „Um einschätzen zu können, ob sich ein Bericht darüber lohnt…“

Eigentlich sollte die erste Frage eines Journalisten in so einem Fall sein „Stimmt der Unsinn den ihr da verbreitet überhaupt und könnt ihr das beweisen?“ und nicht „Wieviel Publicity bekommen wir denn damit?“

So viel dazu. Generell weiss man in der Schweiz manchmal nicht so recht, nach welchen Kriterien die Berichterstattung erfolgt.

Zwar wurde lang und breit über die vom Dropbox-Leak betroffenen Politiker berichtet oder aber ein Wirbel um die 21’000 Userdaten in der COMBO-Liste von MELANI gemacht – Details zu den fast 800’000 Schweizer Accounts aus der Anti – Public Combo List scheinen den Medien aber entgangen zu sein.

Oder ist das etwa, weil man 20 geleakte Politiker besser verkaufen kann, als ein paar Millionen geleakte Accounts von Steuerzahlern?

Bund, Kantone und Gemeinden

Zugegeben – in der Schweiz „lästern“ wir auf hohem Niveau. Es gibt aber in letzter Zeit immer wieder die Tendenz, dass Bund, Kantone und Gemeinden Aufgaben übernehmen die sie weder etwas angehen noch eigentlich in ihren Aufgabenbereich gehören.

Entsprechend üppig fällt der ganze Behördenapparat mittlerweile aus – und findet sich zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auch wieder in der Datenbank von SwissLeak.

Tatsächlich haben wir in der Schweiz mit MELANI gerade in diesem Bereich sogar eine staatliche Organisation, deren Aufgabe unter anderem der Schutz von Informationsdienstleistungen ist.

Wenn wir ehrlich sind – MELANI scheint diesbezüglich in der Schweiz sogar die einzige, offizielle Anlaufstelle.

Abgesehen von der sicher nicht immer einfachen Anspruchsgruppe, dem für ihren Aufgabenbereich viel zu tiefen Budget und der häufig fehlenden Anerkennung ist MELANI für die Schweiz so etwas wie die „letzte Bastion“, der letzte Schutzwall gegen Aussen.

Trotzdem gehören sensible Benutzerdaten von Einwohnern genauso wenig in die Hand einer staatlich kontrollierten Organisation wie in die eines ausländischen Nachrichtendienstes. Das hat nichts mit Misstrauen gegenüber einzelnen Mitarbeitern zu tun, sondern mit einem gesunden Argwohn gegenüber dem System „Staat“ an sich.

Gerade in Bezug auf das neue Nachrichtendienstgesetz der Schweiz bzw. den „natürlichen Austausch verschiedener Stellen untereinander“ ist es nur eine Frage der Zeit bis solche Datensätze auch von anderen Stellen angefordert und genutzt werden.

Gleichgültigkeit

Mit SwissLeak Research haben wir eine Erweiterung ins Leben gerufen, welche die Betroffenheit jeder Schweizer Gemeinde von Datenleaks zeigt.

Mittlerweile sind über 3800 Organisationen mit geleakten Accounts, über 1400 Gemeinden und total über 8,3 Millionen geleakter Schweizer Accounts in der Masterdatenbank von SwissLeak.

Anmerkung: Sollten Organisationen oder Gemeinden auf SwissLeak.ch nicht aufgeführt sein liegt das nicht an fehlenden Rohdaten sondern daran, dass diese noch nicht zugewiesen sind (beinahe der grösste Aufwand…)

Entsprechend dürfte man doch annehmen, dass obige Publikationen eine Reaktion provozieren, oder?

Weit gefehlt. Zwar haben sich einige Organisationen gemeldet, verglichen mit der Anzahl Betroffener aber ein schlechter Witz.

In einen ähnlichen Bereich gehört „die fehlende Bereitschaft zuzuhören„.  Originalaussagen wie „ich bin jetzt seit 20 Jahren in der IT und wir hatten noch nie Probleme mit Datenleaks…“ mögen vor 20 Jahren Gültigkeit besessen haben – heute sind sie  in Anbetracht von IoT, Cloud und Socialnetworking einfach nur falsch!

Automatische Suche

In diversen Gesprächen wurden Aussagen gemacht, dass man „Leaks auch automatisch suchen kann“.

Es gibt genau zwei Gründe, wann dies tatsächlich automatisch funktioniert:

  • Die Daten werden von einem Fremdanbieter in bereits aufbereiteter Form importiert („Resale…“)
  • Es wird nur nach Emailadressen gesucht (ohne Zusammenhang oder Metadaten)

Beide Varianten sind ungenau (was importieren wir eigentlich?), nicht aktuell und lassen die interessanten Informationen (Passwörter, Metadaten) weg.

SwissLeak nutzt – bis auf wenige Ausnahmen – ausschliesslich Rohdaten die manuell geprüft, analysiert, bereinigt, angereichert und importiert werden.

Dazu vielleicht auch noch als weitere Klarstellung – es gibt keine zentrale Datenbank, wo jeder „seine Leaks“ in einer schön formatierten „Excel – Tabelle“ hochlädt (bei Datensätzen von 5GB+ sowieso ein Ding der Unmöglichkeit…)

Leaks werden gehandelt, getauscht und – wen überrascht es – geleakt.

Die Datensätze die man erhält bzw. findet sind von „formatiert“ bis hin zum „absoluten Chaos“ immer unterschiedlich aufgebaut. Damit zumindest eine grundlegende Übersicht entstehen kann, müssen diese manuell vereinheitlicht und analysiert werden – etwas das (noch) kein System automatisch hinbekommt.

Quo vadis?

Wohin wir bezüglich Schweiz und Datenleaks steuern ist ungewiss – weder kennen wir die ganzen Dimensionen („8 Mio sind erst der Anfang“) noch die langfristigen Auswirkungen.

Gewiss hingegen ist, dass wir weder genügend darauf vorbereitet sind noch dass wir auch nur im Ansatz genügend Sorgfalt mit unseren Onlineaccounts und Passwörtern walten lassen.

In bisherigen Beiträgen haben wir immer wieder einen Ausblick in die Zukunft gewagt. Teile davon sind bereits eingetroffen (z.B. Phishingmails im Namen von Behörden; Woher stammen wohl die Emailadressen?) – andere Zukunftsszenarien sind noch ausstehend.

Was wir heute machen ist nicht nachhaltig; Weist man einen Benutzer auf ein Datenleak hin, wird er dort sein Passwort ändern müssen – vielleicht ändert er sein Passwort auch noch bei einem zweiten oder dritten Account mit demselben, neuen Passwort – ganz sicher aber wird er nicht einen halben Tag aufwenden nur um sämtliche Passwörter zu ändern.

Ähnlich verhält es sich mit den Tools um Online zu prüfen ob man betroffen ist; in den meisten Fällen überwiegt die Erleichterung, dass man nicht betroffen ist der Tatsache, dass dieses Tool nur einen Ausschnitt von möglichen Leaks zeigt.

Das Problem ist die ihr zugrunde liegende Annahme: Wir gehen davon aus, dass nur einige Benutzer von Datenleaks betroffen sind.

Eigentlich ist es aber genau anders. Nur einige Benutzer sind nicht von Datenleaks betroffen!

Entsprechend liefern solche Tools auch nicht die Gewissheit, dass man nicht betroffen, sondern nur, dass man definitiv betroffen ist. Oder vereinfacht formuliert: Die Chance, dass zumindest ein persönlicher Account geleakt wurde ist höher, als dass man bis jetzt noch von keinem Leak betroffen ist.

 

G Suite Massenabwesenheitsmeldung setzten

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Welcher Administrator kennt das Problem nicht – bei Feiertagen oder Ferien sollen für alle Mitarbeiter passende Abwesenheitsmeldungen erstellt werden.

Mit einem Exchange Server funktioniert das mehr oder weniger; Was aber wenn der Kunde oder das Unternehmen G Suite (vormals Google Apps for Work…) einsetzt?

Für einzelne Accounts kann diese Abwesenheitsnotiz zwar manuell gesetzt werden – sobald es aber mehr als 5 sind wird es mühsam.

Die Lösung für das Problem – der Google Apps Manager (kurz GAM).

Damit erhält der Administrator praktisch vollen Zugriff auf sämtliche administrativen Tätigkeiten von G Suite – zusammengefasst in einer handlichen Konsole.

Google Apps Manager / GAM installieren

Zuerst einmal muss die aktuellste Version von GAM heruntergeladen werden:

Download GAM: https://github.com/jay0lee/GAM/releases

Die Installation anschliessend braucht etwas Zeit, da diverse Zugriffsberechtigungen gesetzt und aktualisiert werden müssen. Sämtliche nötigen Schritte sind aber sehr detailliert im Installationsprozess erklärt.

Abwesenheitsnotiz für Alle oder einzelne Benutzer setzen

Eine Übersicht über die verschiedenen Befehle von GAM findet man auch hier.

Für eine Abwesenheitsmeldung für sämtliche Benutzer kann man folgenden Befehl nutzen:

gam all users vacation on subject "Abwesenheit"  message "Wir sind vom xxx bis xxx abwesend. In Notfällen erreichen Sie uns unter xxx"

Für einen einzelnen Benutzer kann die Abwesenheitsmeldung wie folgt gesetzt werden:

gam user [email protected] vacation on subject "Abwesenheit"  message "Wir sind vom xxx bis xxx abwesend. In Notfällen erreichen Sie uns unter xxx"

Mit folgendem Befehl kann anschliessend überprüft werden, ob ein die Abwesenheitsmeldung für einen bestimmten Benutzer aktiv ist:

gam user [email protected] show vacation

 

Abwesenheitsnotiz für Alle oder einzelne Benutzer deaktivieren

Möchte man die Abwesenheitsnotiz anschliessend wieder deaktivieren, kann dies mit folgendem Befehl erreicht werden:

gam all users vacation off

Oder nur für einen bestimmten Benutzer:

gam user [email protected] vacation off

 

Alles über Schweizer Passwörter

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Kennen Sie die am häufigsten genutzten Passwörter der Schweiz? Alles über Schweizer Passwörter in diesem Artikel.

Dieser Artikel unterscheidet sich von anderen Artikeln über Schweizer Passwörter, wo „so nebenher“ noch schnell auf die Schweiz geschlossen wird.
Die Basisdaten stammen ausschliesslich aus der Datenbank vom SwissLeak.ch und beziehen sich damit explizit auf Schweizer Benutzer.

 

Die prozentual häufigsten Passwörter der Schweiz

 

Top 20 Schweizer Passwörter

Top 20 Schweizer Passwörter (Grafik wird täglich aktualisiert)

Nicht überraschend – die Kombinationen 1234… sind auch in der Schweiz sehr beliebte Passwörter. Überdurchschnittlich oft werden diese Passwörter für Internetforen verwendet, den dort werden Passwörter nicht immer auf ihre Komplexität geprüft.

Das Pendant zum weltweiten Top-Passwort qwerty ist in der Schweiz das Passwort qwertz. Den Grund erkennt man, wenn man einen Blick auf die ersten sechs Buchstaben der Tastatur wirft (und z.B. mit einer Tastatur aus den USA vergleicht).

Ähnlich verhält es sich mit dem Wort passwort. Anscheinend sind wir Schweizer noch nicht vollständig amerikanisiert und verwenden zumindest in dieser Hinsicht den deutschen Begriff (das englische Gegenstück folgt aber kurz darauf.)

Überaus interessant ist das Passwort soleil. Dieses wird vor allem auch gerne mit Zahlen und zusätzlichen Worten kombiniert (auch das deutsche Passwort sonne scheint beliebt zu sein…)

Bemerkung: Quellenspezifische Passwörter wie etwa adobe123 werden bei obiger Grafik herausgefiltert.

Vornamen und Automarken

Lässt man die Top100 hinter sich und schaut sich die  Top 500 Passwörtern der Schweiz etwas genauer an, stechen zwei Kategorien hervor – Vornamen und Automarken.

Passwoerter Vornamen Autos

Ausriss aus den Top 500 Passwörtern der Schweiz

Selbstverständlich verwendet ein Grossteil der Benutzer nicht einfach das Wort „porsche“ sondern hängt auch noch einige Ziffern an.

Für das Grundpasswort „porsche“ machen das etwa 722 Benutzer – die häufigsten Kombinationen dazu sind:

  • porsche911
  • porscheboxter
  • porscheRS
  • porsche924
  • porsche993
  • porsche1234

Ähnliches Verhalten lässt sich mit allen anderen Top500 Passwörtern feststellen.

Jahrgänge und Postleitzahlen

Besonders beliebte Passwortergänzungen der Schweizer sind Jahrgänge und Postleitzahlen. Da hier eine hohe Streuung (jeder wohnt woanders und hat an einem anderen Datum Geburtstag…) vorliegt, gibt es wenig gleiche aber viele gleich aufgebaute Passwörter. Dazu einige Beispiel:

Häufigste Zweistellige Zahlenkombinationen in Schweizer Passwörtern

ZahlHäufigkeit (relativ)Anzahl (absolut)
124.95 %14132
013.99 %11377
113.81 %10860
142.78 %7925
132.74 %7825
102.57 %7327
992.43 %6945
772.21 %6306
692.21 %6306
221.99 %5681

Interpretation (Beispiel): Unter allen Passwörtern die eine zweistellige Zahlenkombination enthalten, haben 14132 Benutzer die Zahl 12 gewählt.

Wenn man alle zweistelligen Kombinationen aus den Passwörtern extrahiert ist jede Zahl von 00 bis 99 enthalten – ohne Ausnahme. Überdurchschnittlich oft sind aber Jahresendzahlen der letzten Jahre (10-14) sowie Jahrgänge (z.B. 77, 99) vorhanden.

Obwohl die typischen Jahrgänge (70 – 88) in dieser Grafik fehlen, kommen Sie alle unter den Top100 vor (weniger häufig da breitere Streuung).

Häufigste Vierstellige Zahlenkombinationen in Schweizer Passwörtern

ZahlHäufigkeit (relativ)Anzahl (absolut)
12344.67 %5217 Benutzer
20002.66 %2975 Benutzer
20102.09 %2341 Benutzer
20111.69 %1893 Benutzer
19910.82 %925 Benutzer
19800.81 %908 Benutzer
20010.80 %898 Benutzer
20120.80 %897 Benutzer
19880.78 %871 Benutzer

Interpretation (Beispiel): Unter allen Passwörtern die eine vierstellige Zahlenkombination enthalten, haben 5217 Benutzer die Zahl 1234 gewählt.

Ähnlich wie bei den zweistelligen Kombinationen verhält es sich mit den vierstelligen Kombinationen. Dominierend sind die letzten Jahre als Zahl sowie Jahrgänge. Wiederum folgen die restlichen Jahrgänge praktisch ausnahmslos unter den Top100.

Kantonale Beliebtheit der Postleitzahlen

Kanton mit PLZHäufigkeit (relativ)Anzahl (absolut)
Bern14.48 %400 Benutzer
Waadt12.30 %340 Benutzer
Zürich8.50 %235 Benutzer
Aargau7.27 %201 Benutzer
Fribourg6.22 %172 Benutzer

Interpretation (Beispiel): Unter allen Passwörtern die eine Postleitzahl einer Schweizer Gemeinde enthalten, haben 400 Benutzer eine Berner Postleitzahl gewählt.

Eventuelle Überschneidungen mit allgemein häufigen Passwörtern sind in dieser Grafik möglich (1234 ist etwa die Postleitzahl von Vessy GE). Trotzdem hebt sich der Kanton Bern (als „Hauptkanton“) eindeutig von den restlichen ab.

Passworthäufigkeit nach Organisationsgruppen

Wie stehen denn die verschiedenen Organisationen der Schweiz im Vergleich da? Gibt es „sichere“ Organisationen?

Hinweis: Die Zuweisung der einzelnen Organisationen zu Organisationsgruppen ist analog zu SwissLeak.ch

BrancheHäufigstes PasswortHäufigkeit (relativ zur Organisation)
Schweizer Bundesbehörden1234560.9 %
Schweizer Gemeinden1234560.5 %
Schweizer Spitäler und Kliniken1234560.18 %
Kantonale Behörden1234560.68 %
Schweizer Schulen und Universitäten1234561.1 %
Unternehmen von öffentlichem Interesse1234560.43 %
Restliche (KMUs, Private...)1234560.84 %

Interpretation (Beispiel): Unter sämtlichen entschlüsselten Accounts der Benutzer der Schweizer Bundesbehörden verwenden 0.9 % das Passwort 123456.

Interessanterweise gibt es bei keiner Organisationsgruppe einen Ausreisser um den Kandidaten des häufigsten Passwortes – 123456 ist der ungeschlagene Favorit.

Anders sieht es hingegen bei der Häufigkeit aus – so wird das Passwort 123456 bei den Bundesbehörden gut fünfmal so häufig genutzt wie bei Schweizer Spitälern und Kliniken (!).

Der Schweizer Durchschnitt von etwa 0.83 % (vgl. Grafik „Top20 Schweizer Passwörter“) wird vor allem durch Universitäten und Schulen angehoben – allerdings nicht im positiven Sinne.

Kantonale Verteilung des Passwortes 123456

Kantonale Unterschiede in den Passwörtern sind durchaus vorhanden (v.a. Sprachregional). Interessanterweise schwankt aber auch die Nutzung der Standardpasswörter stark von Kanton zu Kanton. Am Beispiel 123456 ergibt sich folgende Grafik für die Top15 Kantone:

KantonPasswortVerteilungNutzer
ZH12345622.02938
BE12345612.71704
VD12345610.51403
AG1234569.61281
GE1234565.6748
SG1234564.5597
LU1234563.8510
BS1234563.3440
TI1234563.3440
BL1234562.8377
SO1234562.8371
FR1234562.3313
NE1234562.3307
TG1234562.3301

Interpretation (Beispiel): 22 % aller Nutzer die das Passwort 123456 verwenden, stammen aus oder arbeiten im Kanton Zürich.

 

Relationen

Die Chancen, „Ihr persönliches Passwort“ unter den Top20 zu finden ist zwar hoch, hingegen ist (hoffentlich) nicht davon auszugehen, dass diese Passwörter auch im produktiven Umfeld genutzt werden. Vielmehr sind Sie eine Zwischenlösung für die „schnelle Anmeldung“ zwischendurch.

Problematischer ist der oftmals ähnliche Aufbau der Passwörter (z.B. Name + PLZ), das Nutzen „ganzer“ Wörter als Passwortbestandteil (z.B. Porsche) und vor allem – das Nutzen immer desselben Standardpasswortes.

Anmerkungen

  • Gemäss NET-Metrix Base gibt es in der Schweiz etwa 5.8 Millionen Internetnutzer
  • SwissLeak.ch enthält am 25.02.2016 Daten von etwa 2.77 Millionen  Schweizer Accounts
  • Selbst bei Annahme, dass 30 % davon mehrfach vorhanden sind und 10% falsch zugeordnet sind ergibt sich immer noch eine repräsentative Anzahl.

Office 2016 Bilder in Signatur mitsenden

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Wer in seinen Outlooksignaturen ein Logo oder Bild mitsendet und auf Outlook 2016 upgradet wird feststellen, dass dasselbige in der Signatur nicht mitgesendet wird. Dieses Verhalten kann aber korrigiert werden.

Die Ursache für das in den meisten Fällen ungewünschte Verhalten ist ein Registrierungseintrag der – man glaubt es kaum „Send Pictures With Document“ heisst.

Man findet in bei Office 2016 unter:

[HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Office\16.0\Outlook\Options\Mail]

Bei Office 2013 entsprechend unter:

[HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Office\15.0\Outlook\Options\Mail]

Für diejenigen die das Problem gerne schnell und einfach beheben möchte, habe ich hier einen fertigen Registrierungsfix erstellt (sowohl für Office 2013 wie auch für Office 2016):

Bilder_mitsenden_Office

From Russia with Love

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Ginge es nach den Mitteilungen in unseren SPAM-Ordnern, bekäme man nicht nur täglich unglaubliche Erbschaften sondern auch noch gleich die grosse Liebe frei Haus. Dass diese nicht immer ganz so einfach aufgibt und manchmal auch zur Brechstange greift zeigt folgender Artikel.

Teil 1: Liebe auf den ersten Blick

Alles Beginnt mit einem Mail das vielen bekannt vorkommen dürfte. Solche Mails erhalten wir täglich –  sehen sie als offensichtlichen SPAM zum Glück aber praktisch nie.

Russia with Love

Diese SPAM-Nachricht ist aber etwas anders; Zum einen erfolgt die Personalisierung der Nachricht nicht nur im Mail selbst (Hello…) sondern bereits in der Absenderadresse (…@bezeqint.net).

Welchen Vorteil sich der Spammer (= Evgeniya ;)) wohl davon erhofft?

Wirft man dann einen Blick in den E-Mailheader wird schnell klar, dass diese SPAM anscheinen tatsächlich über den Mailserver von Bezeqint.net (israelische Telekommunikationsgesellschaft) gesendet wurde. Der SPF-Fehler / Softfail hingegen zeigt, dass der Empfängerserver (in diesem Fall Google Apps) festgestellt hat, dass die Mailadresse beim Empfänger gar nicht existiert.

Return-Path: <[email protected]>
Received: from bzq-79-176-7-**.red.bezeqint.net (bzq-79-176-7-83.red.bezeqint.net. [79.176.7.**])
        by mx.google.com with ESMTP id r2si8280383lar.102.2015.04.24.06.42.37
Received-SPF: softfail (google.com: domain of transitioning [email protected] does not designate 79.176.7.** as permitted sender) client-ip=79.176.7.**;
Authentication-Results: mx.google.com;
       spf=softfail (google.com: domain of transitioning [email protected] does not designate 79.176.7.** as permitted sender) [email protected]
From: "Evgeniya" <[email protected]>

Dies hat folgende Punkte  zur Folge:

  • Diese E-Mail wird als SPAM klassifiziert
  • Die Absenderdomain hat keine Konsequenzen zu befürchten (Blacklist…)

Das System funktioniert in diesem Fall fast perfekt;

Teil 2: Mit der Brechstange

Nachdem man Evgeniya in Teil 1 nicht weiter beachtet hat, geht man davon aus, dass sie sich anderweitig umgesehen hat.

Leider scheint sie aber von hartnäckiger Natur zu sein und versucht es nun anstelle von Blumen mit der Brechstange. Diverse Mitteilungen „Delivery Status Notification Failure“ (=Mail gleich unzustellbar) im Posteingang zeugen von ihrem hartnäckigen Werben…

Mail Delivery Failed

Der Inhalt derselben ist identisch mit der ursprünglichen Nachricht – mit zwei Unterschieden:

  • Absender ist neu eine gefälschte Mailadresse der Domain aus Teil 1
  • Empfänger ist neu (=Teil der Mailadresse vor dem @)

Spoofing

Was hat Evgeniya versucht? Nun – nichts anderes als im Namen der ersten Mail weitere „Kunden“ anzulocken. Die Mailadresse, die dabei als Absender genutzt wird ([email protected]) exisitiert nicht und wird gefälscht (sog. Spoofing).

Es ist davon auszugehen, dass auch beim nächsten Empfänger als Absender wieder eine gefälschte Phantasieadresse des Vorgänger verwendet wird.

Das entsprechende Schema dazu dürfte bekannt vorkommen; ein typisches Schneeballsystem.

Spoofing

Spoofing alias Evgeniyas Way of Love…

Durch die Kombination von Spoofing und Spamming wird zwar die „Erfolgsquote“ von Evgeniya drastisch sinken, andererseits gibt es dafür keinen konkreten SPAM-Mailserver bzw. SPAM-Domain die man sperren könnte. Bei jedem Versand sind andere Domains und Mailserver betroffen…raffiniert, nicht?

Kollateralschäden

Problematisch an dieser Art von Spam + Spoof ist dabei nicht nur die verschmähte Liebe sondern v.a. dass durch das Spoofing leicht an sich unschuldige Dritte als Spammer gekennzeichnet werden können.

Wenn bei einer Domain keine korrekten SPF – Einträge gesetzt sind (d.h. der Empfänger kann nicht überprüfen ob die ensprechenden Mails auch vom authorisierten Absendern kommen) oder dies anderweitig überprüft wird (z.B. standardmässig mit Google Apps) wird der Absender bei ausreichender Anzahl an Beschwerden als Spammer markiert…

 

Um solche Fälle zu vermeiden empfiehlt sich dringend korrekte SPF-Records zu setzen. Einen entsprechenden Generator dazu gibt es etwa hier oder hier. Der so erstellte Eintrag muss anschliessend als TXT in den DNS-Einträgen der Domain hinterlegt werden.

Zwar braucht das etwas Zeit, langfristig macht man Evgeniya damit aber einen Strich durch die Rechnung…

Ein Fax mit Folgen

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Wer von einem Bekannten eine E-Mail mit dem Anhang fax-message876-792-093.zip erhält, tut gut daran diese nicht zu öffnen. Weder handelt es sich um einen Fax noch wurde die Nachricht in dessen Absicht versendet…

Im Gegensatz zum Artikel SPAM – Back to the Roots ist der Nachrichtentext diesmal etwas sinnvoller – wenn auch immer noch auf Englisch:

You have received fax from EPSON16843115 at ****

Besonders boshaft an dieser Version ist aber die Art der Verbreitung. Der Absender ist dem Empfänger bekannt und auch der Mailversand erfolgt über den korrekten Mailserver des Absenders. SPAM-Filter werden dadurch weitestgehend ausgehebelt. Rein technisch kommt das Mail ja vom korrekten Empfänger.

Da zum Versand der Nachricht das persönliche Adressbuch des Absenders genutzt wird, besteht von Anfang an ein Bezug zu diesem Mail – die menschliche Neugier garantiert, das ein Grossteil aller Empfänger diese Nachricht auch öffnet.

Kein(e) Fax(en)

FAX ZIPSpätestens beim Öffnen des mitgesendeten Fax müsste man misstrauisch werden. Ein Epson – Drucker der ein Fax nicht nur komprimiert und automatisch versendet, sondern daraus auch noch einen Anwendung erstellt? Erstaunlich…

 

Entsprechend wenig mit einem Fax hat der Inhalt dann tatsächlich zu tun. Öffnet man nämlich die komprimierte bot.exe passiert erst einmal – nichts. Also noch einmal öffnen…

Doch erst nach einigem Klicken und Drücken erscheint dann das „Fax“:

Fax CryptoWall3

 

Leider handelt es sich nicht um einen Fax sondern um die Ransomware CryptoWall.

Im Gegensatz zur üblichen Ransomware, die den Computer „nur sperrt“ beginnt CryptoWall sämtliche Daten zu verschlüsseln. Eine Entschlüsselung ist nur möglich, wenn der entsprechende Entschlüsselungcode gekauft wird. Dies empfiehlt sich aber nicht!  

Es gibt keine Gewissheit, dass

  • nach Bezahlung eine Enschlüsselung möglich ist
  • der Preis nach Bezahlung nicht plötzlich steigt.

Die Sinnvollste Lösung ist das professionelle Entfernen des Ransomware und das Einspielen eines aktuellen Backups.

 

Im Hintergrund

Was passiert aber eigentlich im Hintergrund?

Nachdem box.exe ausgeführt wurde, wird erst einmal der „Persönliche Verschlüsselungscode“ generiert. Die Formulierung dazu ist recht höflich gehalten („Especially for you, on our server was generated the secret key pair…“).

Schaut man sich die Netzwerkprotokolle an, wird schnell ersichtlich, dass zu Generierung der Verschlüsselung eine vorgängig gehackte WordPressite genutzt wird:

CryptoWall 3 Netzwerkprotokoll

In diesem Fall handelte es sich um 9 verschiedene WordPresssites – ein Grossteil wurde wahrscheinlich bereits im Dezember 2014 über eine Sicherheitslücke im WordPressplugin RevSlider gehackt.

CryptoWall WordPress WIrt

An diesem Punkt stellt sich dann die Frage; Kann die Verschlüsselung auch über eine solche infizierte Webseite rückgängig gemacht werden?

Leider nein – den entsprechenden Entschlüsselungscode erhält man nur über das TOR-Netzwerk – eine Rückverfolgung ist damit praktisch unmöglich.

Antivirus?

CryptoWall VirustotalDen bereits im letzen Artikel SPAM – Back to the Roots  angesprochenen „Toten Winkel“ gibt es leider auch hier. 4 Stunden nach Erhalt der E-Mail haben 9 von 57 Antivirusscannern immer noch kein Problem mit dem File fax-message876-792-093.zip.

Wer mit diesen Schutzprogrammen unterwegs ist muss sich auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen – oder aber verfügt über ein gutes Backup!

 

 

PS: Im Wikieintrag Cryptowall 3.0 entfernen gibts einige Tipps wie man versuchen kann Daten von einem mit Cryptowall betroffenen Computer zu retten.

Outlook 2013 Posteingang verschwunden

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Fehler

Beim Abruf von E-Mail mit Outlook 2013 per IMAP „verschwindet“ der komplette Posteingang bzw. ist einfach leer. Selbst das komplette Entfernen des Outlookprofils und eine Neueinrichtung bringen keine Lösung.

Ursache

In Outlook 2013 scheinen einige Funktionen noch nicht ganz ausgereift zu sein… 😉

Lösung

  1. Sämtliche IMAP-Ordner Abos kündigen (Rechtsklick auf „Posteingang“, „IMAP-Ordner“)
  2. Outlook schliessen und danach neu starten.
  3. Anschliessend die gewünschten IMAP-Ordner erneut abonnieren und neu synchronisieren („Alle Ordner senden und empfangen“)